{"id":1421,"date":"2020-07-03T04:00:00","date_gmt":"2020-07-03T04:00:00","guid":{"rendered":"im-1190"},"modified":"-0001-11-30T00:00:00","modified_gmt":"-0001-11-29T22:00:00","slug":"teilleistungen-16-oder-19-umsatzsteuer","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mm-kanzlei.de\/blog\/2020\/07\/03\/teilleistungen-16-oder-19-umsatzsteuer\/","title":{"rendered":"Teilleistungen: 16% oder 19% Umsatzsteuer"},"content":{"rendered":"<p>Teilleistungen sind wirtschaftlich abgrenzbare Teile einer einheitlichen Leistung, f&uuml;r die das Entgelt gesondert vereinbart wird und die demnach statt der einheitlichen Gesamtleistung geschuldet werden. Das hei&szlig;t, Werkleistungen m&uuml;ssen <strong>wirtschaftlich teilbar<\/strong> sein und auch <strong>in Teilleistungen<\/strong> erbracht werden. Au&szlig;erdem muss das Entgelt f&uuml;r jede Teilleistung gesondert vereinbart worden sein. Es werden dann anstelle der einheitlichen Gesamtleistung die Teilleistungen geschuldet.&nbsp;<\/p>\n<p><em><strong>Praxis-Beispiel:<\/strong><br \/>\nEin Unternehmer wurde im Mai 2020 beauftragt, in einem Wohnhaus Parkettfu&szlig;b&ouml;den zu verlegen. In der Auftragsbest&auml;tigung des Unternehmers sind die Materialkosten getrennt ausgewiesen. Der Unternehmer versendet die Materialien Ende Juni 2020 zum Bestimmungsort und f&uuml;hrt dort im Juli 2020 die Arbeiten aus. Gegenstand der vereinbarten Werklieferung ist der fertige Parkettfu&szlig;boden. Die Werklieferung bildet somit eine Einheit, die nicht in eine Materiallieferung und in eine Werkleistung zerlegt werden kann. <strong>Konsequenz<\/strong> ist, dass die Werklieferung dem Steuersatz von 16% unterliegt.<\/em><\/p>\n<p>Die Beurteilung, welcher Steuersatz anzuwenden ist, h&auml;ngt somit davon ab, ob vor dem 1.7.2020 erbrachte Teilleistungen als eigenst&auml;ndige Leistungen anerkannt werden k&ouml;nnen. Dazu m&uuml;ssen folgende Voraussetzungen erf&uuml;llt sein:<\/p>\n<ul>\n<li>Es muss sich um einen wirtschaftlich abgrenzbaren Teil einer Werklieferung oder Werkleistung handeln.&nbsp;<\/li>\n<li>Der Leistungsteil muss, wenn er Teil einer Werklieferung ist, <strong>vor dem 1.7.2020<\/strong> abgenommen worden sein; ist er Teil einer Werkleistung, muss dieser Teil vor dem 1.7.2020 vollendet oder beendet worden sein.<\/li>\n<li>Vor dem 1.7.2020 muss vereinbart worden sein, dass f&uuml;r Teile einer Werklieferung oder Werkleistung entsprechende Teilentgelte zu zahlen sind.&nbsp;<\/li>\n<li>Sind f&uuml;r Teile einer Werklieferung oder Werkleistung zun&auml;chst keine Teilentgelte gesondert vereinbart worden, muss die vertragliche Vereinbarung vor dem 1.7.2020 entsprechend ge&auml;ndert worden sein.<\/li>\n<li>Das Teilentgelt muss gesondert abgerechnet werden.<\/li>\n<\/ul>\n<p><em><strong>Praxis-Beispiel:<\/strong><br \/>\nEin Unternehmer wurde beauftragt, die Fenster in einem vierst&ouml;ckigen Mehrfamilienhaus einzubauen. Der Unternehmer hat den Einbau der Fenster bis zum 30.6.2020 in zwei Etagen fertiggestellt. Die beiden anderen Etagen stellt er im Juli 2020 fertig. Seine Leistungen wurden vom Auftraggeber insgesamt im Juli 2020 abgenommen.&nbsp;<br \/>\n<strong>Konsequenz:<\/strong> Der Auftrag wurde nicht in Teilleistungen ausgef&uuml;hrt, weil keine gesonderten Teilleistungen vereinbart wurden und die Abnahme einheitlich erst im Juli 2020 erfolgte. F&uuml;r die Gesamtleistung ist der Steuersatz von 16% anzuwenden, auch wenn der Unternehmer den Einbau der Fenster f&uuml;r zwei Etagen bereits vor dem 1.7.2020 mit 19% Umsatzsteuer abgerechnet hat. Die Korrektur des Steuersatzes muss bei der Endabrechnung erfolgen.<\/em><\/p>\n<div style='font-size:smaller' class='im_source'>Quelle: BMF-Schreiben | Urteil | III C 2 &#8211; S 7030\/20\/10009 :004 | 03-07-2020<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Teilleistungen sind wirtschaftlich abgrenzbare Teile einer einheitlichen Leistung, f&uuml;r die das Entgelt gesondert vereinbart wird und die demnach statt der einheitlichen Gesamtleistung geschuldet werden. 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