{"id":1932,"date":"2021-03-05T04:00:00","date_gmt":"2021-03-05T04:00:00","guid":{"rendered":"im-1763"},"modified":"-0001-11-30T00:00:00","modified_gmt":"-0001-11-29T22:00:00","slug":"umsatzsteuer-fuer-speisen-und-getraenke","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mm-kanzlei.de\/blog\/2021\/03\/05\/umsatzsteuer-fuer-speisen-und-getraenke\/","title":{"rendered":"Umsatzsteuer f\u00fcr Speisen und Getr\u00e4nke"},"content":{"rendered":"<p>Da die Gastronomiebetriebe von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurden, ist die Umsatzsteuer f&uuml;r Speisen in der Gastronomie vom 1.7.2020 befristet bis zum 30.6.2021 auf den erm&auml;&szlig;igten Mehrwertsteuersatz gesenkt worden. Die Gew&auml;hrung des erm&auml;&szlig;igten Umsatzsteuersatz von 7% f&uuml;r erbrachte Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen mit Ausnahme der Abgabe von Getr&auml;nken wird &uuml;ber den 30.6.2021 hinaus befristet <strong>bis zum 31.12.2022 verl&auml;ngert<\/strong>. Der erm&auml;&szlig;igte Steuersatz gilt weiterhin <strong>nur f&uuml;r Speisen, nicht aber f&uuml;r Getr&auml;nke<\/strong>. Konsequenz ist, dass der Gast in einem Gastronomiebetrieb&nbsp;<\/p>\n<ul>\n<li>alle Speisen mit 7% verzehrt und<\/li>\n<li>die Getr&auml;nke mit 19% Umsatzsteuer zu sich nimmt.<\/li>\n<\/ul>\n<p>Dabei spielt es keine Rolle, ob er Speisen und Getr&auml;nke abholt, sich liefern l&auml;sst oder im Restaurant\/Biergarten zu sich nimmt.<\/p>\n<p>Was der Gast verzehrt, muss in der Zeit bis zum 31.12.2022 in den Bewirtungsquittungen nach Steuers&auml;tzen getrennt ausgewiesen werden. Diese Trennung ist regelm&auml;&szlig;ig nicht m&ouml;glich, wenn der Gastronomiebetrieb Kombinationsangebote aus Speisen und Getr&auml;nken anbietet, wie z. B. bei einem Brunch, Buffet oder All-Inclusive-Angebot. Die bisher von der Finanzverwaltung zugelassene <strong>pauschale Aufteilung<\/strong>, wonach der Entgeltanteil, der auf die Getr&auml;nke entf&auml;llt, mit <strong>30% des Pauschalpreises<\/strong> angesetzt werden kann, wird daher ebenfalls bis zum 31.12.2022 gelten.<\/p>\n<p><em><strong>Praxis-Beispiel:<\/strong><br \/>\nEin Restaurant bietet einen Sonntagsbrunch an, der pro Person einschlie&szlig;lich Getr&auml;nke 44,00 &euro; kostet. Bei diesem Angebot kann der Restaurantinhaber nicht feststellen, wieviel der jeweilige Teilnehmer an Speisen verzehrt und welche und wie viele Getr&auml;nke er zu sich nimmt. <strong>L&ouml;sung:<\/strong> Der Restaurantinhaber kann den Getr&auml;nkeanteil mit <strong>30% des Pauschalpreises<\/strong> ansetzen. Das sind 44,00 &euro; x 30% = 13,20 &euro;. Somit entfallen in der Zeit vom 1.1.2021 bis 31.12.2022 auf die&nbsp;<\/em><\/p>\n<ul>\n<li><em>Speisen &nbsp; &nbsp;28,79 &euro; netto + 2,01 Umsatzsteuer = 30,80 &euro; brutto<\/em><\/li>\n<li><em>Getr&auml;nke &nbsp;11,09 &euro; netto + 2,11 Umsatzsteuer = 13,20 &euro; brutto<\/em><\/li>\n<\/ul>\n<p><strong>Konsequenz:<\/strong> Immer dann, wenn sich bei der Abgabe zu einem Gesamtpreis die Anteile von Speisen und Getr&auml;nken nicht trennen lassen, kann der Getr&auml;nkeanteil pauschal mit 30% angesetzt werden.<\/p>\n<p><strong>Umsatzsteuer bei Restaurantgutscheinen:<\/strong> Von Gutscheinen spricht man, wenn der Inhaber berechtigt ist, diese als Zahlungsmittel beim Erwerb von Gegenst&auml;nden oder Dienstleistungen zu verwenden. Seit dem 1.1.2019 muss zwischen <strong>Einzweck-Gutscheinen<\/strong> und <strong>Mehrzweck-Gutscheinen<\/strong> unterschieden werden. <strong>Einzweck-Gutschein<\/strong> ist ein Gutschein, bei dem bereits bei der Ausstellung alle Informationen vorliegen, die ben&ouml;tigt werden, um die umsatzsteuerliche Behandlung der zugrundeliegenden Ums&auml;tze mit Sicherheit zu bestimmen (Leistungsort, Steuersatz). Die endg&uuml;ltige Besteuerung erfolgt im Zeitpunkt der Ausgabe bzw. &Uuml;bertragung des Gutscheins. Bei Gutscheinen, die nicht eingel&ouml;st werden, kann keine Korrektur der angemeldeten Umsatzsteuer vorgenommen werden. Kann ein Gutschein f&uuml;r <strong>Speisen und Getr&auml;nke<\/strong> eingesetzt werden, steht der Steuersatz (19% oder 7%) noch nicht fest. Es handelt sich dann um einen <strong>Mehrzweck-Gutschein<\/strong>, der noch keiner Besteuerung unterliegt, weil lediglich ein Umtausch von Geld in eine andere Art von Zahlungsmittel vorliegt.<\/p>\n<p><strong>Konsequenz:<\/strong> Wird ein Restaurantgutschein ausgestellt, handelt es sich regelm&auml;&szlig;ig um einen <strong>Mehrzweck-Gutschein<\/strong>. Denn der Gutschein kann f&uuml;r Speisen und Getr&auml;nke eingesetzt werden, die unterschiedlichen Steuers&auml;tzen (7% und 19%) unterliegen. Somit steht der Steuersatz nicht fest, sodass lediglich ein Umtausch von Geld in eine andere Art von Zahlungsmitteln vorliegt.<\/p>\n<div style='font-size:smaller' class='im_source'>Quelle: Sonstige | Sonstige | Artikel 3 des Dritten Corona-Steuerhilfegesetzes -Entwurf | 04-03-2021<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Da die Gastronomiebetriebe von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurden, ist die Umsatzsteuer f&uuml;r Speisen in der Gastronomie vom 1.7.2020 befristet bis zum 30.6.2021 auf den erm&auml;&szlig;igten Mehrwertsteuersatz gesenkt worden. 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