{"id":2059,"date":"2021-06-11T04:00:00","date_gmt":"2021-06-11T04:00:00","guid":{"rendered":"im-1947"},"modified":"-0001-11-30T00:00:00","modified_gmt":"-0001-11-29T22:00:00","slug":"kurzfristige-beschaeftigung-berechnung-der-zeitgrenzen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mm-kanzlei.de\/blog\/2021\/06\/11\/kurzfristige-beschaeftigung-berechnung-der-zeitgrenzen\/","title":{"rendered":"Kurzfristige Besch\u00e4ftigung: Berechnung der Zeitgrenzen"},"content":{"rendered":"<p>Eine sozialversicherungsfreie kurzfristige Besch&auml;ftigung liegt vor, wenn sie nicht berufsm&auml;&szlig;ig ausge&uuml;bt wird und das Arbeitsentgelt <strong>mehr<\/strong> als 450 &euro; im Monat betr&auml;gt. Au&szlig;erdem muss die Besch&auml;ftigung <strong>befristet<\/strong> sein. Sie darf <strong>innerhalb eines Kalenderjahres<\/strong> nicht mehr betragen als<\/p>\n<ul>\n<li><strong>3 Monate<\/strong> oder<\/li>\n<li><strong>70 Arbeitstage<\/strong> betragen.<\/li>\n<\/ul>\n<p>Der zeitliche Rahmen f&uuml;r eine kurzfristige Besch&auml;ftigung wurde befristet f&uuml;r die Monate <strong>M&auml;rz bis Oktober 2021<\/strong> auf eine H&ouml;chstdauer von 4 Monaten oder 102 Arbeitstagen ausgeweitet.<\/p>\n<p>Das Bundessozialgericht hat nunmehr entschieden, dass die beiden Zeitgrenzen &bdquo;3 Monate&ldquo; und &bdquo;70 Arbeitstage&ldquo; bzw. &bdquo;4 Monate&ldquo; und &bdquo;102 Arbeitstage&ldquo; <strong>gleichwertige Alternativen<\/strong> sind. Wenn also eine Arbeitszeit von 5 Tagen in der Woche &uuml;ber einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten bzw. 4 Monaten vereinbart wurde, liegt dennoch eine sozialversicherungsfreie kurzfristige Besch&auml;ftigung vor, wenn die Arbeitszeit insgesamt nicht mehr als 70 Arbeitstage bzw. 102 Arbeitstage betr&auml;gt.<\/p>\n<p><em><strong>Praxis-Beispiel:<\/strong><br \/>\nEine Rechtsanwaltskanzlei besch&auml;ftigt eine Studentin als B&uuml;rokraft f&uuml;r die Zeit zwischen deren Schulende und dem Beginn ihres Studiums vom 25.5.2021 bis zum 30.9.2021. Vereinbart ist eine 5-Tage-Woche, insgesamt also 4 Monate und 4 Tage. Die Zahl der Arbeitstage in diesem Zeitraum wurde auf 92 Tage festgelegt. Die Studentin sichert zu, dass sie keiner weiteren sozialversicherungsfreien und\/oder sozialversicherungspflichtigen Besch&auml;ftigung nachgehe und noch keine kurzfristige Besch&auml;ftigung &uuml;ber 102 bzw. 70 Arbeitstage im Kalenderjahr 2021 ausge&uuml;bt habe und die Aufnahme einer weiteren Besch&auml;ftigung unverz&uuml;glich schriftlich anzeigen werde.<\/em><\/p>\n<p><em><strong>Ergebnis:<\/strong> Es handelt sich um eine sozialversicherungsfreie kurzfristige Besch&auml;ftigung. Der 4-Monatszeitraum wurde zwar &uuml;berschritten. Da jedoch die Zahl der Arbeitstage mit 92 Tagen vereinbart ist, und das unter dem Grenzwert von 102 liegt, wird dieser Tage-Grenzwert nicht &uuml;berschritten. Da es sich laut BSG um gleichwertige Alternativen handelt, reicht es aus, dass die Zahl der Arbeitstage nicht &uuml;berschritten wird.<\/em><\/p>\n<p>Die Monats-Regelung verliert durch diese Auslegung nicht ihren eigenst&auml;ndigen Bedeutungsgehalt. Die Begrenzung auf drei bzw. vier Monate erm&ouml;glicht vielmehr eine T&auml;tigkeit an mehr als 70 bzw. 102 Tagen, da bei der Monats-Regelung auch Wochenenddienste und T&auml;tigkeiten in Bereitschaft enthalten sein k&ouml;nnen.<\/p>\n<div style='font-size:smaller' class='im_source'>Quelle: Sonstige | Urteil | Bundessozialgericht, B 12 KR 34\/19 R | 23-11-2020<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Eine sozialversicherungsfreie kurzfristige Besch&auml;ftigung liegt vor, wenn sie nicht berufsm&auml;&szlig;ig ausge&uuml;bt wird und das Arbeitsentgelt mehr als 450 &euro; im Monat betr&auml;gt. 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