{"id":2312,"date":"2021-12-17T04:00:00","date_gmt":"2021-12-17T04:00:00","guid":{"rendered":"im-2326"},"modified":"-0001-11-30T00:00:00","modified_gmt":"-0001-11-29T22:00:00","slug":"minijob-was-ab-2022-zu-beachten-ist","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mm-kanzlei.de\/blog\/2021\/12\/17\/minijob-was-ab-2022-zu-beachten-ist\/","title":{"rendered":"Minijob: Was ab 2022 zu beachten ist"},"content":{"rendered":"<p>Es liegt ein Minijob vor, wenn der regelm&auml;&szlig;ige Arbeitslohn im Monat <strong>nicht mehr als 450 &euro;<\/strong> betr&auml;gt. Die Dauer der t&auml;glichen, w&ouml;chentlichen oder monatlichen Arbeitszeit spielt grunds&auml;tzlich keine Rolle. Zu ber&uuml;cksichtigen ist jedoch, dass der Mindestlohn nicht unterschritten werden darf. Der Mindestlohn betr&auml;gt vom 1.1.2022 bis 30.6.2022 pro Stunde 9,82 &euro; und vom 1.7.2022 bis 31.12.2022 pro Stunde 10,45 &euro;.&nbsp;<\/p>\n<ul>\n<li>Bei einer Arbeitszeit von 46 Stunden im Monat ergibt sich bei einem Stundenlohn von 9,82 &euro; ein monatlicher Arbeitslohn von (45 &times; 9,82 &euro; =) 441,90 &euro;. Bis zum 30.6.2022 sollten also maximal 45 Stunden im Monat vereinbart werden.<\/li>\n<li>Bei 43 Stunden im Monat ergibt sich bei einem Stundenlohn von 10,45 &euro; ein monatlicher Arbeitslohn von (43 &times; 10,45 &euro; =) 449,35 &euro;. Vom 1.7. bis zum 31.12.2022 sollten also maximal 43 Stunden im Monat vereinbart werden.<\/li>\n<\/ul>\n<p>Es fallen folgende Abgaben an, die der Arbeitgeber zus&auml;tzlich zu tragen hat:<\/p>\n<table border=\"1\" cellpadding=\"1\" cellspacing=\"1\" style=\"width:500px\">\n<tbody>\n<tr>\n<td>Pauschalbeitr&auml;ge zur Rentenversicherung<\/td>\n<td style=\"text-align:right\">15,00%<\/td>\n<\/tr>\n<tr>\n<td>Pauschalbeitr&auml;ge zur Krankenversicherung (KV)<\/td>\n<td style=\"text-align:right\">13,00%<\/td>\n<\/tr>\n<tr>\n<td>Pauschale Lohnsteuer<\/td>\n<td style=\"text-align:right\">2,00%<\/td>\n<\/tr>\n<tr>\n<td>Umlage 1 (U1) bei Krankheit<\/td>\n<td style=\"text-align:right\">1,00%<\/td>\n<\/tr>\n<tr>\n<td>Umlage 2 (U2) f&uuml;r Schwangerschaft\/Mutterschaft<\/td>\n<td style=\"text-align:right\">0,39%<\/td>\n<\/tr>\n<tr>\n<td>Insolvenzgeldumlage<\/td>\n<td style=\"text-align:right\">0,09%<\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n<p>Die monatliche Mindestbeitragsbemessungsgrundlage betr&auml;gt 175 &euro;. Beitr&auml;ge zur gesetzlichen Unfallversicherung sind individuell an den zust&auml;ndigen Unfallversicherungstr&auml;ger zu leisten. Der Minijobber ist grunds&auml;tzlich rentenversicherungspflichtig, sodass er die verbleiben 3,6% bis zum vollen Beitragssatz selbst &uuml;bernehmen muss. Der Minijobber kann sich jedoch von der Versicherungspflicht <strong>befreien<\/strong> lassen (<strong>Opt-out<\/strong>). Bei einer Befreiung von der Versicherungspflicht zahlt der Arbeitgeber nur den Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung. Minijobber, die nicht anderweitig der Versicherungspflicht in der Rentenversicherung unterliegen, verlieren dadurch die Anspr&uuml;che auf einen Gro&szlig;teil der Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung.<\/p>\n<p><strong>Pauschale Krankenversicherung mit 13%<\/strong><br \/>\nDie Zahlung der pauschalen Krankenversicherung bringt dem Minijobber keine Vorteile, weil er dadurch <strong>keinen Versicherungsschutz<\/strong> erh&auml;lt. Wer einen Minijob aus&uuml;bt, muss &#8211; wenn er nicht in der Familienversicherung mitversichert ist &#8211; zus&auml;tzlich eine Krankenversicherung abschlie&szlig;en. Besch&auml;ftigt der Unternehmer einen Minijobber, der nicht in einer gesetzlichen Krankenversicherung, sondern privat versichert ist, braucht er f&uuml;r die Krankenversicherung <strong>keinen pauschalen Beitrag<\/strong> von 13% zu zahlen. Die Mitversicherung in der <strong>Familienversicherung<\/strong> setzt allerdings eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung voraus. Der Unternehmer muss die pauschalen 13% f&uuml;r den Mitversicherten also immer zahlen, wenn ein Ehegatte &uuml;ber den anderen Ehegatten in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist.<\/p>\n<p><strong>Pauschale Lohnsteuer: 2% oder 20% oder individuell<\/strong><br \/>\nDie Abrechnung der Lohnsteuer erfolgt gem. &sect; 40 a EStG in den folgenden Varianten:<\/p>\n<ul>\n<li><strong>2% pauschale Lohnsteuer<\/strong>, wenn die Rentenversicherung pauschal mit 15% berechnet wird,<\/li>\n<li><strong>20% pauschale Lohnsteuer<\/strong>, wenn keine pauschalen Rentenversicherungsbeitr&auml;ge gezahlt werden oder<\/li>\n<li>nach den <strong>individuellen<\/strong> Besteuerungsmerkmalen des Arbeitnehmers.<\/li>\n<\/ul>\n<p>Die 2%ige pauschale Lohnsteuer setzt voraus, dass die Rentenversicherungsbeitr&auml;ge pauschal mit 15% zu berechnen sind. Ohne pauschale Rentenversicherungsbeitr&auml;ge kann die Lohnsteuer <strong>mit 20%<\/strong> vom Arbeitsentgelt berechnet werden. Zus&auml;tzlich fallen dann noch der <strong>Solidarit&auml;tszuschlag<\/strong> (5,5% der pauschalen Lohnsteuer) und die <strong>Kirchensteuer<\/strong> an. Der Solidarit&auml;tszuschlag wird als Erg&auml;nzungsabgabe auch zur pauschalen Lohnsteuer erhoben. Es besteht auch die M&ouml;glichkeit, die Lohnsteuer nach den <strong>individuellen Besteuerungsmerkmalen<\/strong> des Arbeitnehmers abzurechnen.&nbsp;<\/p>\n<p><strong>Hinweis:<\/strong> Es ist geplant, den Mindestlohn auf 12 &euro; pro Stunde anzuheben. Gleichzeitig soll auch der derzeitige Grenzwert von 450 &euro; im Monat erh&ouml;ht werden.<\/p>\n<div style='font-size:smaller' class='im_source'>Quelle: Sonstige | Gesetzliche Regelung | \u00a7 8 SGB IV | 16-12-2021<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Es liegt ein Minijob vor, wenn der regelm&auml;&szlig;ige Arbeitslohn im Monat nicht mehr als 450 &euro; betr&auml;gt. 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