{"id":2691,"date":"2022-07-08T04:00:00","date_gmt":"2022-07-08T04:00:00","guid":{"rendered":"im-2743"},"modified":"-0001-11-30T00:00:00","modified_gmt":"-0001-11-29T22:00:00","slug":"innergemeinschaftlicher-fernverkauf-oss-verfahren","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mm-kanzlei.de\/blog\/2022\/07\/08\/innergemeinschaftlicher-fernverkauf-oss-verfahren\/","title":{"rendered":"Innergemeinschaftlicher Fernverkauf: OSS-Verfahren"},"content":{"rendered":"<p>Der innergemeinschaftliche Versandhandel ist f&uuml;r Lieferungen, die nach dem 30.6.2021 ausgef&uuml;hrt werden, durch den innergemeinschaftlichen Fernverkauf ersetzt worden. Es liegt ein innergemeinschaftlicher Fernverkauf vor, wenn ein Gegenstand&nbsp;<\/p>\n<ul>\n<li>durch den liefernden Unternehmer aus einem EU-Land in ein anderes EU-Land bef&ouml;rdert oder versendet wird und<\/li>\n<li>der Empf&auml;nger ein Nichtunternehmer ist oder ein Unternehmer, der den Gegenstand nicht f&uuml;r sein Unternehmen erwirbt.<\/li>\n<\/ul>\n<p>Bei einem innergemeinschaftlichen Fernverkauf befindet sich der Ort der Lieferung da, wo die Bef&ouml;rderung oder Versendung <strong>endet<\/strong>.&nbsp;<\/p>\n<p><strong>Bagatellgrenze:<\/strong> Der Ort der Lieferung befindet sich grunds&auml;tzlich an dem Ort, an dem der Leistungsempf&auml;nger seinen Wohnsitz hat. Bis zu einem <strong>Schwellenwert von 10.000 &euro;<\/strong> unterliegt die Lieferung der Umsatzsteuer im Mitgliedsstaat des leistenden Unternehmens. Es handelt sich um eine <strong>einheitliche<\/strong> Bagatellgrenze von 10.000 &euro;, die bis zum 30.6.2021 nur f&uuml;r &quot;Rundfunk- und Fernsehdienstleistungen, Telekommunikationsdienstleistungen und andere elektronische Dienstleistungen&quot; anzuwenden war. Die Bagatellgrenze von 10.000 &euro; gilt au&szlig;erdem nicht getrennt f&uuml;r jedes EU-Land. Es kommt vielmehr auf die <strong>Summe<\/strong> aller Ums&auml;tze an, die unter diese Regelung fallen. Auf die Anwendung der Bagatellgrenze kann auch verzichtet werden.<\/p>\n<p>Wird der Schwellenwert von 10.000 &euro; &uuml;berschritten oder auf die Anwendung der Bagatellgrenze, verzichtet, verlagert sich der Ort der Lieferung an den Ort, an dem der Leistungsempf&auml;nger seinen Wohnsitz hat. Um zu vermeiden, dass sich ein Unternehmer in mehreren EU-L&auml;ndern registrieren lassen muss, hat er die M&ouml;glichkeit, ein <strong>vereinfachtes Besteuerungsverfahren<\/strong> anzuwenden. Unternehmer mit Sitz in Deutschland, die an diesem Verfahren teilnehmen wollen, m&uuml;ssen dies<\/p>\n<ul>\n<li>gegen&uuml;ber dem Bundeszentralamt f&uuml;r Steuern (BZSt)<\/li>\n<li>nach amtlich vorgeschriebenem Datensatz<\/li>\n<li>durch Datenfern&uuml;bertragung nach der Steuerdaten-&Uuml;bermittlungsverordnung anzeigen.<\/li>\n<\/ul>\n<p>Hat der Unternehmer sich f&uuml;r dieses Verfahren angemeldet, dann gilt diese Anmeldung f&uuml;r seine innergemeinschaftlichen Fernverk&auml;ufe und f&uuml;r seine elektronischen Leistungen an Privatpersonen in allen EU-L&auml;ndern, in denen der Unternehmer weder einen Sitz noch eine Betriebsst&auml;tte hat (= sog. Anlaufstelle, bezeichnet als <strong>One Stop Shop &ndash; OSS<\/strong>). Bei dem OSS-Verfahren hat der leistende Unternehmer die M&ouml;glichkeit, die Umsatzsteuer, die sich aus den innergemeinschaftlichen Fernverk&auml;ufen ergibt, &uuml;ber ein nationales Portal beim BZSt anzumelden. Eine Registrierung im jeweiligen Bestimmungsland entf&auml;llt. Die Zahlung der Umsatzsteuer erfolgt dann an das BZSt, das die Zahlungen an die einzelnen EU-L&auml;nder abwickelt.<\/p>\n<div style='font-size:smaller' class='im_source'>Quelle: UStG | Gesetzliche Regelung | \u00a7 3c | 07-07-2022<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Der innergemeinschaftliche Versandhandel ist f&uuml;r Lieferungen, die nach dem 30.6.2021 ausgef&uuml;hrt werden, durch den innergemeinschaftlichen Fernverkauf ersetzt worden. 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