{"id":3010,"date":"2022-12-30T04:00:00","date_gmt":"2022-12-30T04:00:00","guid":{"rendered":"im-3022"},"modified":"-0001-11-30T00:00:00","modified_gmt":"-0001-11-29T22:00:00","slug":"arbeitnehmer-unentgeltliche-mahlzeiten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mm-kanzlei.de\/blog\/2022\/12\/30\/arbeitnehmer-unentgeltliche-mahlzeiten\/","title":{"rendered":"Arbeitnehmer: Unentgeltliche Mahlzeiten"},"content":{"rendered":"<p>Der geldwerte Vorteil durch Mahlzeiten, die der Arbeitgeber kostenlos oder verbilligt an seine Arbeitnehmer abgibt, ist mit dem anteiligen amtlichen Sachbezugswert als Arbeitsentgelt (= lohnsteuerpflichtiger Sachbezug) zu erfassen. Die Sachbezugswerte ab dem Kalenderjahr 2023 betragen<\/p>\n<ol>\n<li>f&uuml;r ein Mittag- oder Abendessen 3,80 &euro;,&nbsp;<\/li>\n<li>f&uuml;r ein Fr&uuml;hst&uuml;ck 2,00 &euro; und<\/li>\n<li>bei Vollverpflegung (Fr&uuml;hst&uuml;ck, Mittag- und Abendessen) 9,60 &euro;.<\/li>\n<\/ol>\n<p><strong>Ausnahme:<\/strong> Bei kostenlosen Mahlzeiten anl&auml;sslich von <strong>ausw&auml;rtigen T&auml;tigkeiten<\/strong> ist kein geldwerter Vorteil anzusetzen, wenn der Arbeitnehmer Anspruch auf eine Verpflegungspauschale hat.<\/p>\n<p>Bestehen die Leistungen des Arbeitgebers, der keine eigene Kantine oder vergleichbare Einrichtung betreibt,<\/p>\n<ul>\n<li>aus Zusch&uuml;ssen in Form von Essensmarken (Essensgutscheine, Restaurantschecks),<\/li>\n<li>die vom Arbeitgeber verteilt und von einer Gastst&auml;tte oder einer vergleichbaren Einrichtung (= Annahmestelle) bei der Abgabe einer Mahlzeit in Zahlung genommen werden,<\/li>\n<\/ul>\n<p>ist die Mahlzeit mit dem jeweils ma&szlig;gebenden Sachbezugswert anzusetzen. Der Ansatz mit dem Sachbezugswert setzt voraus, dass<\/p>\n<ul>\n<li>der Arbeitnehmer tats&auml;chlich eine Mahlzeit erh&auml;lt. Lebensmittel sind nur dann als Mahlzeit anzuerkennen, wenn sie zum unmittelbaren Verzehr geeignet oder zum Verbrauch w&auml;hrend der Essenspausen bestimmt sind,<\/li>\n<li>f&uuml;r jede Mahlzeit nur eine Essensmarke t&auml;glich in Zahlung genommen wird und<\/li>\n<li>der Verrechnungswert der Essensmarke den amtlichen Sachbezugswert einer Mittagsmahlzeit (2023: 3,80 &euro;) um nicht mehr als 3,10 &euro; &uuml;bersteigt.<\/li>\n<\/ul>\n<p>Diese Regelung gilt auch, wenn zwischen dem Arbeitgeber und der Annahmestelle keine unmittelbaren vertraglichen Beziehungen bestehen, weil ein drittes Unternehmen zwischengeschaltet ist, das die Essensmarke ausgibt.<\/p>\n<p>Es muss sichergestellt werden, dass der Arbeitnehmer, der krank ist, sich in Urlaub oder auf einer Dienstreise befindet oder eine Einsatzwechselt&auml;tigkeit oder Fahrt&auml;tigkeit aus&uuml;bt, an Tagen seiner Abwesenheit keine Essensmarke erh&auml;lt. Die Tage der Abwesenheit m&uuml;ssen aufgezeichnet werden. Der Arbeitgeber muss die Essensmarke f&uuml;r die Tage der Abwesenheit vom Arbeitnehmer zur&uuml;ckfordern. Er kann allerdings auch auf die R&uuml;ckforderung der Essensmarke verzichten, wenn er die im Folgemonat auszugebenden Essensmarke um die Zahl der Abwesenheitstage des Vormonats k&uuml;rzt. Es ist nicht erforderlich, die Abwesenheitstage von Arbeitnehmern festzustellen, die pro Monat nicht mehr als 15 Essensmarken erhalten und im Kalenderjahr an nicht mehr als 3 Arbeitstagen je Kalendermonat Dienstreisen ausf&uuml;hren.<\/p>\n<p><em><strong>Praxis-Beispiel:<\/strong><br \/>\nEin Arbeitgeber gibt seinem Arbeitnehmer je Arbeitstag eine Essensmarke im Wert von 6,50 &euro;. Der Arbeitnehmer hat keine Zuzahlung zu leisten. Der Wert der Essensmarke liegt deutlich &uuml;ber dem Sachbezugswert. Der Arbeitgeber muss wie folgt rechnen:<\/em><\/p>\n<table border=\"0\" cellpadding=\"1\" cellspacing=\"1\" style=\"width:500px\">\n<tbody>\n<tr>\n<td><em>Preis der Mahlzeit = Wert der Essensmarke<\/em><\/td>\n<td><em>6,50 &euro;<\/em><\/td>\n<\/tr>\n<tr>\n<td><em>abz&uuml;glich Sachbezugswert 2023<\/em><\/td>\n<td><em>3,80 &euro;<\/em><\/td>\n<\/tr>\n<tr>\n<td><em>= &uuml;bersteigender Betrag<\/em><\/td>\n<td><u><em>2,70 &euro;<\/em><\/u><\/td>\n<\/tr>\n<tr>\n<td><em><strong>Ergebnis:<\/strong> anzusetzen ist der Sachbezugswert von<\/em><\/td>\n<td><em>3,80 &euro;<\/em><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n<p><em><strong>Grund: <\/strong>Der Verrechnungswert der Essensmarke &uuml;bersteigt den Sachbezugswert von 3,80 &euro; um weniger als 3,10 &euro;. In diesen F&auml;llen ist der Sachbezugswert und nicht der Verrechnungswert der Essensmarke anzusetzen.<\/em><\/p>\n<div style='font-size:smaller' class='im_source'>Quelle: BMF-Schreiben | Ver\u00f6ffentlichung | IV C 5 &#8211; S 2334\/19\/10010-004 | 22-12-2022<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Der geldwerte Vorteil durch Mahlzeiten, die der Arbeitgeber kostenlos oder verbilligt an seine Arbeitnehmer abgibt, ist mit dem anteiligen amtlichen Sachbezugswert als Arbeitsentgelt (= lohnsteuerpflichtiger Sachbezug) zu erfassen. 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