{"id":3074,"date":"2023-02-24T04:00:00","date_gmt":"2023-02-24T04:00:00","guid":{"rendered":"im-3143"},"modified":"-0001-11-30T00:00:00","modified_gmt":"-0001-11-29T22:00:00","slug":"kinderbetreuungskosten-sonderausgabenabzug","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mm-kanzlei.de\/blog\/2023\/02\/24\/kinderbetreuungskosten-sonderausgabenabzug\/","title":{"rendered":"Kinderbetreuungskosten: Sonderausgabenabzug"},"content":{"rendered":"<p>Kinderbetreuungskosten sind Aufwendungen f&uuml;r Dienstleistungen zur Betreuung eines Kindes, das das <strong>14. Lebensjahr<\/strong> noch nicht vollendet hat. Beg&uuml;nstigt sind nur Aufwendungen f&uuml;r&nbsp;<\/p>\n<ul>\n<li>Kinder, die im ersten Grad mit dem Beg&uuml;nstigten verwandt sind (= <strong>leibliche oder adoptierte Kinder<\/strong>) und<\/li>\n<li><strong>Pflegekinder<\/strong> (= Kinder, mit denen der Beg&uuml;nstigte durch ein familien&auml;hnliches, auf l&auml;ngere Dauer angelegtes Band verbunden ist, sofern das Obhuts- und Pflegeverh&auml;ltnis zu den leiblichen Eltern nicht mehr besteht).<\/li>\n<\/ul>\n<p>Des Weiteren ist erforderlich, dass das Kind <strong>zum eigenen Haushalt<\/strong> geh&ouml;rt. Ma&szlig;gebend ist, wo das Kind gemeldet ist. Dann spielt es keine Rolle, wenn es z. B. &uuml;ber l&auml;ngere Zeitr&auml;ume bei den Gro&szlig;eltern lebt oder im Internat untergebracht ist.<\/p>\n<p>Beg&uuml;nstigt ist nur die <strong>beh&uuml;tende oder beaufsichtigende Kinderbetreuung<\/strong>. Hierzu geh&ouml;rt z. B. die<\/p>\n<ul>\n<li>Unterbringung von Kindern in Kinderg&auml;rten, Kindertagesst&auml;tten, Kinderhorten, Kinderheimen, Kinderkrippen<\/li>\n<li>Betreuung durch Tages- und Wochenm&uuml;tter sowie in Ganztagspflegestellen<\/li>\n<li>Besch&auml;ftigung von Kinderpflegerinnen, Erzieherinnen und Kinderschwestern<\/li>\n<li>Besch&auml;ftigung von Hilfen im Haushalt, soweit ein Kind betreut wird<\/li>\n<li>Beaufsichtigung des Kindes bei der Erledigung von h&auml;uslichen Schulaufgaben (nicht aber die spezielle Hilfe bei den Hausarbeiten; sog. Pauk-Studio)<\/li>\n<li>Erstattung von Fahrtkosten und anderen Kosten an die Betreuungsperson<\/li>\n<li>Leistung eines Au-Pairs, wenn und soweit Kinderbetreuung vereinbart ist (ohne Aufteilungsschl&uuml;ssel 50%)<\/li>\n<\/ul>\n<p><strong>Hinweis:<\/strong> Die Abgrenzung zwischen beh&uuml;tender oder beaufsichtigender Kinderbetreuung und nicht beg&uuml;nstigten Aufwendungen ist im Einzelfall flie&szlig;end. Nachhilfeunterricht ist nicht beg&uuml;nstigt, wohl aber die Unterst&uuml;tzung bei den Schularbeiten w&auml;hrend der beh&uuml;tenden Betreuung.<\/p>\n<p>Die Eltern m&uuml;ssen ein <strong>einheitliches<\/strong> Entgelt f&uuml;r unterschiedliche Leistungen aufteilen (ggf. durch Sch&auml;tzung). Elternbeitr&auml;ge f&uuml;r eine Nachmittagsbetreuung d&uuml;rfen nicht durch Sch&auml;tzung aufgeteilt werden. Hier muss der Betreuer selbst den Aufteilungsschl&uuml;ssel (schriftlich) vorgeben, weil ansonsten <strong>keine<\/strong> Kinderbetreuungskosten abgezogen werden d&uuml;rfen.<\/p>\n<p><strong>Umfang der abziehbaren Aufwendungen:<\/strong> F&uuml;r Kinder, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, d&uuml;rfen 2\/3 der tats&auml;chlichen Kinderbetreuungskosten, maximal 4.000 &euro; je Kind, als Sonderausgaben abgezogen werden. Bei <strong>verheirateten Eltern<\/strong>, die eine gemeinsame Steuererkl&auml;rung abgeben, spielt es keine Rolle, wer von beiden die Aufwendungen f&uuml;r Kinderbetreuung getragen hat. Beim Sonderausgabenabzug werden die Aufwendungen zusammengerechnet. Ansonsten gilt der Grundsatz, dass derjenige die Aufwendungen <strong>abziehen<\/strong> kann, <strong>der sie bezahlt hat<\/strong>. Wenn von den <strong>nicht miteinander verheirateten Eltern<\/strong> eines Kindes, die zusammen in einem Haushalt leben, nur einer den Vertrag mit der Kindertagesst&auml;tte abschlie&szlig;t und das Entgelt von seinem Konto zahlt, kann auch nur dieser Elternteil die Aufwendungen geltend machen.<\/p>\n<p><strong>Abgrenzung der Kinderbetreuungskosten von den haushaltsnahen Dienstleistungen<\/strong><br \/>\nKinderbetreuungskosten k&ouml;nnen dann als haushaltsnahe Dienstleistung geltend gemacht werden, wenn die Betreuung des Kindes im <strong>eigenen<\/strong> Haushalt stattfindet. Es besteht insoweit aber <strong>kein<\/strong> Wahlrecht. Der Abzug als haushaltsnahe Dienstleistung kommt nur in Betracht, wenn die Voraussetzungen f&uuml;r den Sonderausgabenabzug nicht vorliegen, z. B. wenn das Kind das 14. Lebensjahr vollendet hat.<\/p>\n<p><strong>Nachweis der Kinderbetreuungskosten\/Zahlungsweg<\/strong><br \/>\nDie Kinderbetreuungskosten m&uuml;ssen nachgewiesen werden. Es muss ersichtlich sein, welche Kosten entstanden sind. Au&szlig;erdem ist nachzuweisen, dass die Kinderbetreuungskosten auf das <strong>Konto des Leistungserbringers<\/strong> eingezahlt worden sind. Dieser Nachweis ist nicht nur durch eine Einzel&uuml;berweisung m&ouml;glich, sondern auch durch einen Dauerauftrag, eine Einzugserm&auml;chtigung oder eine Online&uuml;berweisung. Alle Unterlagen, z. B. &Uuml;berweisungstr&auml;ger und Best&auml;tigungen, sind aufzubewahren, um sie zusammen mit dem Kontoauszug vorlegen zu k&ouml;nnen. Hieraus ergeben sich die erforderlichen Angaben, um die Zahlung auf das Konto des Leistungserbringers nachzuweisen. <strong>Barzahlungen<\/strong> und Barschecks werden <strong>nicht<\/strong> anerkannt.<\/p>\n<div style='font-size:smaller' class='im_source'>Quelle: EStG | Gesetzliche Regelung | \u00a7 10 Abs. 1 Nr. 5 | 23-02-2023<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Kinderbetreuungskosten sind Aufwendungen f&uuml;r Dienstleistungen zur Betreuung eines Kindes, das das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. 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